Die Bank ist auch nur ein Lieferant

Wichtigster Job der Bank ist Abwicklung von Zahlungen. Jede Bank betont natürlich die eigenen Stärken – die einen die regionale Nähe und die andere die internationalen Verbindungen. Tatsächlich will man aber von allen Banken heutzutage moderne Bankdienstleistungen und die Gebühren vergleichen:

  • alle Bankfunktionen online verfügbar, eine moderne Bank hat eine App und keinen Ort
  • einfache SEPA-Überweisungen mit möglichst aufwandsfreier 2-Faktor-Authentifizierung (HBCI)
  • mindestens DATEV-Integration
  • reibungslose Sammelüberweisungen
  • einfache und funktionierende Auslandsüberweisungen online
  • Virtuelle und physische Firmenkarten Debit/Kredit mit Limits
  • Mehrere Benutzerzugänge mit Rollen- und Rechteverwaltung
  • Fremdwährungskonten mit eigener IBAN
  • Mühelose Einbindung von PayPal, Stripe und anderen Bezahldiensten

Als Start-up wird man besonders von seinen regionalen Banken umgarnt, denn Unternehmen benötigen Geld insbesondere in der Startphase. Das Haupt-Produkt der Bank heißt „Kredit“ und es hat zwei Funktionen:

  1. Kredite kosten Geld – Zinsen. Die Bank verkauft Kredite als Geschäftszweck. Es ist also wichtig, die Bank in dieser Funktion als ganz normalen Lieferanten zu sehen und zu bewerten, der sich in einem kompetitiven Markt gegen andere potenzielle Lieferanten durchsetzen will.
    Es heißt also: „Preise vergleichen!“ und alle Kreditbedingungen gut zu kennen, gerade die, die erst in der Krise Wirkung entfalten. Kreditbedingungen sind unter Umständen schwer zu lesen und zu verstehen – und ähnlich wie bei Versicherungsbedingungen steckt auch Absicht dahinter.
    Dies ist besonders wichtig beim Kontokorrent-Kredit, der eingeräumt wird für den Fall, dass spontan das Konto überzogen werden muss. Hier spielt dann nicht nur der meistens sehr hohe Zinssatz eine Rolle, sondern auch die Frist, mit der dieser Kredit gekündigt werden kann – oftmals gerade mal 14 Tage, was uns zu dem nächsten Punkt bringt:
  2. Das Ziel einer Bank ist Kontrolle. Wer bei seiner Bank verschuldet ist, ist nicht mehr so frei in den eigenen Entscheidungen, wie jemand, der nur aus dem Guthaben wirtschaftet.
    Banken üben auch Druck aus, wenn eine Schieflage droht. Anders als andere Investoren sind sie selten vom Fach, verstehen also den Geschäftszweck ihres Schuldners nicht tief und können Planungen, Chancen & Risiken nur unzureichend nachvollziehen. Venture-Capital-Geber oder Business-Angel investieren dagegen i. d. R. in Bereiche, in denen sie auch fachliche Kompetenz mitbringen.
    Banken sind darum in Sachen Risiko-Bereitschaft aus guten Gründen gerne auf der sicheren Seite – für meisten ja eher sehr risikobereiten Start-ups ein guter Grund, diese ausgesprochen unterschiedlichen Mentalitäten im Hinterkopf zu haben.

An dieser Stelle schreibe ich im Laufe der nächsten Zeit noch mehr dazu auf – schau wieder rein!