Name, Marken und Domains

Der Name Deines Start-ups ist essentiell – für Dich, Deine Mit-Gesellschafter – und natürlich für Deine Kundinnen, Lieferantinnen und Partner. Damit eng verbunden sind Marke und Domain-Namen. Hier sollte alles zusammen passen und rechtlich abgesichert sein – und auch gut geplant und schnell umgesetzt, denn eine markenrechtliche Auseinandersetzung oder der Kauf einer bereits belegten Internet-Domain gehen schnell ins Geld.

Der Name

Der Name Deines Startups hat bestenfalls irgendetwas mit dem Unternehmenszweck zu tun, ist eingängig in Aussprache und Schrift ohne offensichtliche Missverständlichkeit oder ungewollter Nähe zu anderen Namen. Er bedeutet besser nichts Unerwünschtes oder Negatives in einer Fremdsprache, in der man früher oder später geschäftlich aktiv sein wird. Humor und Kalauer können passen, dürfen aber nicht unfreiwillig sein oder mehr durch den Wettbewerb nutzbar sein als durch das Unternehmen selbst. Die hohe Wortspieldichte bei Friseursalons kann anregend sein, erfordert aber Mut und Konsequenz im Marketing. Familiennamen sind oft sehr praktisch, weil rechtlich gut abgesichert – dahinter müssen sich dann aber auch alle Gründerinnen und Gründer versammeln können

Die Marke

Ein Firmenname sollte in seinem Kernmarkt und den wichtigsten Zielmärkten als eigene Marke schützbar sein. Wer seine Marke in Deutschland und in Europa erfolgreich in den wichtigsten Markenklassen eingetragen hat, hat hier die wichtigsten Maßnahmen umgesetzt. Den weitestgehenden Schutz hat man, wenn man seine Marke als sogenannte Wortmarke mit allen bildlichen Entsprechungen schützen kann – idealerweise den Firmennamen und die Namen der wichtigen Produkte. Ist dies nicht möglich, weicht man auf Wort-Bild-Marken aus – vor allem immer dann, wenn das Wort selber nicht oder nur schwer oder nur in einigen Jurisdiktionen eintragungsfähig ist wie „Windows“ oder „Samba“. Für einige Produkte möchte man vielleicht zusätzlich ein Geschmacksmuster gesetzlich schützen lassen.

Die Domain

Die eigene Domain im Internet ist immer noch ein wichtiges Asset für jedes Unternehmen. Viele Gründungen zäumen das Pferd aus dieser Richtung auf und kümmern sich zuerst um die Domain und dann um Firmenname und Marke – sehr wichtig, wenn das Geschäft auch aktiv im Internet über eigene Webseiten und gute E.Mail-Erreichbarkeit auffindbar sein soll.

Die eigene COM-Domain ist auch für deutsche Firmen sehr wichtig und auch unter DE sollte man zu finden sein, selbst wenn man technisch alles über die COM-Domain abwickelt. Bis 2012 hängte man oft ein „-online“ oder andere Begriffe hinter seinen Namen, wenn der eigene Name „schon weg“ war. Seitdem gibt es aber viele hundert neue Top-Level-Domains (TLD) und wenn man eine Software namens Samba vermarkten will und samba.com und samba.org nicht mehr frei sind, kann man auch mit samba.plus kreativ werden.

Wichtig sind auch defensive Registrierungen im Umfeld der eigenen Marke – also evtl. ohne aktive Verwendung aber zum Schutz vor Nachahmerinnen, Konkurrentinnen oder Betrügerinnen. Wer „komfortabel.apartments“ verwendet, sollte auch „comfortabel.apartments“ kontrollieren … und „comfortable.apartments“ gleich noch dazu.

Gleich neben dem Domain-Thema sind die eigenen Namen für kommerzielle Socialmedia-Plattformen wie LinkedIn oder Instagram sehr bedeutsam. Wie bei Internet-Domains sollte man sich auch bei diesen Plattformen um den eigenen Namen beim Firmenprofil und den Produktprofilen bemühen, solange man noch nicht großartig bekannt ist.

Übrigens: Alles was ich hier in Sachen Recht aufschreibe, stellt keine Rechtsberatung im Sinne des Rechtsdienstleistungsgesetzes dar. Die Inhalte sind aber nach bestem Wissen erstellt.