one.lx vermittelt Knowhow zu allen Aspekten von Open-Source-Geschäftsmodellen, mitsamt ihren rechtlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen.
Ich spreche aus eigener Erfahrung sowohl mit „Community driven Business“ als auch „Business driven Community„: Es werden also entweder bestehende Open Source-Lösungen einer kommerziellen Nutzung zugänglich gemacht oder die Idee einer kommerziellen Software mit Open Source-Technologien umgesetzt – am besten von Anfang an.
In beiden Fällen müssen die Community-Interessen mit den kommerziellen Notwendigkeiten eng abgeglichen werden: Transparenz, Offenheit und Vertrauen sind wichtige Prinzipien in der Open-Source-Landschaft. Hier muss im Einzelfall eine interessengerechte Abwägung zwischen Geschäftszweck und Wertgrundlage vorgenommen werden.
Open Source ist eine der wichtigsten Bewegungen in der Tech-Industrie der letzten 40 Jahre. Mit einem festen Standbein in nicht-kommerziellen Communities bewahrt sich Open Source einen enormen Ruf der Nicht-Käuflichkeit und besitzt gleichzeitig ein mächtiges Spielbein als eines der erfolgreichsten Geschäftsmodelle im Softwarebereich und darüber hinaus.
Open-Source-Software (OSS) ist in fast jedem digitalen Produkt enthalten – sei es als Basis oder als Komponente. Alle wichtigen Betriebssysteme Linux, macOS und Windows werden mit Kernkomponenten aus OSS ausgeliefert und auch der Siegeszug bei Embedded-Systemen für Systemsteuerungen ist unaufhaltsam.
Beispiele:
Community driven Business: SAMBA+

Die Software Samba gibt es seit 1992. Die zusammen mit dem Samba-Team-Mitglied Volker Lendecke im Jahr 1997 gegründete SerNet GmbH baute darauf ein Geschäftsmodell auf: Unter dem Label SAMBA+ konnte ein Support- und Beratungs-Angebot mit garantierten Reaktionszeiten etabliert werden. Im Kundenauftrag wird die Software beständig weiterentwickelt und eine eigene Distribution als Software-Abo verkauft.
Damit wurden alle denkbaren Verwertungsketten für OSS etabliert: Support und Maintenance, Consulting, Development, Software-Subskription und Service-Level-Agreements (SLAs).
Business driven Community: verinice.

Beim ISMS-Tool verinice der SerNet war zuerst die Software ihres Erfinders Alexander Koderman da und erst dann die Entscheidung, diese als OSS zu vermarkten. Hier stand der Verkauf von Software-Subskriptionen zur Refinanzierung der Entwicklung im Vordergrund. Installation mit technischem Support und Wartung kam hinzu, während der fachliche Support in den Händen von Partner-Unternehmen liegt – und damit den Absatz der Software deutlich verbessert.
Sowohl Samba als auch verinice werden international als „Made in Germany“ verkauft. Dafür sind die vertraglichen Bedingungen geschaffen worden, insbesondere über die eigene Ausgründung SerNet, Inc. im Zielmarkt USA.
Beratung zu OpenSource-Geschäftsmodellen: SPRIN-D

Im Auftrag der Bundesagentur für Sprunginnovationen berate ich Open-Source-Entwickelnde zur kommerziellen Nutzung ihrer Innovationen und einem auch langfristig verlässlichen Geschäftsmodell. Dies beinhaltet in der Regel alle Formen von Dienstleistungen (Support, Maintenance, Consulting, Development) und Produkten (Subskriptionen, Support-Budgets, mit und ohne SLA-Komponenten).
Förderung von OpenSource-Software: Sovereign Tech Agency

Für das internationale Samba-Team habe ich 2023/2024 einen Antrag bei der Sovereign Tech Agency gestellt, die jedes Jahr über den „Sovereign Tech Fund“ eine Vielzahl von OpenSource-Stacks fördert. Bei Samba ging es sowohl um Security-Themen als auch Features für mehr Kompatibilität zu Windows-Servern. Der Förderantrag belief sich auf knapp 700.000 Euro in einer Laufzeit von gut 18 Monaten.